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Mittwoch, 2. September 2015

Schöpferische Schöpfung

Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri)
Neulich war ich an einem Vortrag zum Thema „Pflanzenkommunikation“. Mit ihren Blütenfarben locken Pflanzen potentielle Bestäuber an. Und wenn sie verletzt werden, wissen sie sich ebenfalls zu wehren. Die Tomate zum Beispiel sendet einen Lockstoff aus, der Nützlinge anzieht. Diese wiederum fressen die Schädlinge, welche in die Wunden eindringen wollen.
Nicht minder fantasievoll geht es bei der Bestäubung zu und her. Da wird gelockt und vorgegaukelt, wird gebettelt und meistens wird das bestäubende Insekt schamlos ausgenützt.
Mir blieb nach diesem Vortrag nur das grosse Staunen. Dieses Zusammenspiel, diese raffinierten Möglichkeiten, wie die Natur untereinander kommuniziert, das lässt den schöpferischen Geist mehr als nur erahnen. Und doch, entstanden ist das nicht von heute auf morgen. Die ganze Evolutionstheorie findet hier genauso Platz. Wenn man sie bis an den Anfang zurückverfolgt, kommt man wieder zu Gott, der aus dem Chaos Himmel und Erde erschaffen hat.
Die Natur ist nicht immer nur perfekt. Arten sterben aus. Der Mensch trägt eine grosse Mitschuld. Seitdem er immer mehr in dieses Gefüge eingreift, bringt er es aus dem Gleichgewicht. Noch nie sind so viele Arten verschwunden, wie in den letzten Jahrzehnten.
Als Methodisten sind wir aufgerufen, engagiert dagegen aufzutreten. Die Sozialen Grundsätze fordern uns auf, Gottes Schöpfung zu achten und zu bewahren.


Erschienen in "Kirche und Welt", 9/2015